Seit heute ist es offiziell: Der Lengfurter Michael Fuchs hat die Olympiaqualifikation geschafft und wird zusammen mit seiner Partnerin Birgit Michels Ende Juli bei den Olympischen Spielen in London im Mixed an den Start gehen.
Nach einem anstrengenden und auch nervenaufreibenden Jahr mit 26 internationalen Turnieren auf vier Kontinenten stehen Fuchs und seine Partnerin auf Platz 16 der relevanten Weltrangliste vom 3. Mai 2012. Da in den Doppeldisziplinen nur 16 Paarungen an den Start gehen dürfen und jedes Land höchstens zwei Paare schicken darf (dies allerdings auch nur dann, wenn beide in der Weltrangliste unter den ersten acht Paarungen landen), gilt für die Qualifikation die sogenannte „bereinigte Weltrangliste“, in der Fuchs und Michels an Platz 14 geführt werden. Gewertet werden dabei die jeweils 10 besten Ergebnisse, die eine Paarung im Laufe des Qualifikationszeitraums vom 2. Mai 2011 bis 29. April 2012 vorzuweisen hat.
Begonnen hatte der Turniermarathon für Fuchs und Michels im Mai letzten Jahres in Marokko, wo sie das dortige Grand Prix Turnier für sich entscheiden konnten. Weitere Highlights auf dem Weg zu Olympia waren dann die Siege bei den Canada Open in Vancouver und den Kharkov International in der Ukraine, der Einzug ins Halbfinale bei den Yonex Japan Open in Tokio, sowie die Viertelfinale bei den Europameisterschaften in Karlskrona, Schweden, und den German Open in Mühlheim. Wertvolle Punkte konnten Fuchs/Michels auch bei den Mannschaftsweltmeisterschaften in China und den Individual-Weltmeisterschaften in London sowie durch die Achtelfinalteilnahmen bei den Super-Series Turnieren in Shanghai und Hong Kong einfahren.
„Entscheidend“, so Michael Fuchs, „war sicher, dass wir immer an unsere Chance geglaubt haben, auch wenn zwischenzeitlich trotz guter Leistungen keine zählbaren Ergebnisse erzielt werden konnten.“ Und freudestrahlend fügt er hinzu: „Es ist absolut fantastisch, dass wir uns qualifiziert haben, und meine Vorfreude ist jetzt schon riesig! An Olympischen Spielen teilzunehmen, war mein ganz großes Ziel – schon seit vielen Jahren. In den vergangenen Monaten haben wir oft gebangt, gezittert und gehofft. Ich bin sehr, sehr happy, dass wir es jetzt wirklich geschafft haben.“
Insgesamt kann auch der deutsche Badmintonverband mit den Leistungen seiner Spitzenspieler sehr zufrieden sein, denn er schickt insgesamt sechs Athleten in vier Disziplinen nach London. Im Herreneinzel, bei dem ebenso wie im Dameneinzel 38 Starter zugelassen werden, wird Deutschland durch den frisch-gekürten Europameister Marc Zwiebler vertreten. Im Dameneinzel geht mit der Weltranglistenachten Juliane Schenk sogar eine echte Medaillenhoffnung ins Rennen und im Herrendoppel sind die amtierenden deutschen Meister Ingo Kindervater und Johannes Schöttler qualifiziert. Michael Fuchs und sein Partner Oliver Roth konnten im Herrendoppel zum Abschluss des Qualifikationszeitraums zwar ebenfalls noch einige hervorragende Ergebnisse einfahren – sie wurden unter anderem vor zwei Wochen Vize-Europameister und stehen in der Weltrangliste auf Platz 24 – ihre innerdeutschen Konkurrenten auf Weltranglistenposition 18 konnten sie aber nicht mehr überholen. Einzig im Damendoppel bleibt dem DBV ein „olympischer Auftritt“ in der berühmten Wembley Arena, verwehrt. Die Deutschen Meisterinnen und EM-Dritten Sandra Marinello und Birgit Michels werden im aktuellen Ranking auf Platz 26 geführt und stehen damit in der Reserveliste an dritter Stelle.