Bayerische Mannschaftsmeisterschaft S/J 2013

Im Hexenkessel der Hans-Wilhelm-Renkhoff-Halle in Marktheidenfeld erkämpfte sich die Jugendmannschaft des TV Marktheidenfeld zum ersten mal in der Vereinsgeschichte den Titel des bayerischen Meisters.

 

Bayerischer Meister 2013
Bayerischer Meister 2013

Bereits am Samstag beeindruckte das Team um Erfolgscoach Joachim Klein in seinen Vorrundenspielen mit glatten 8:0-Siegen gegen SG Nürnberg/Kleinschwarzenlohe und TV Dillingen 2. Im anschließenden Viertelfinale konnte auch TV Ochsenfurt nicht am Hochglanzlack des Marktheidenfelder Erfolgs kratzen und wurde mit einem 8:0 vom Platz gefegt.

Nachdem in der Vorausscheidung die Zahl der teilnehmenden Mannschaften von neun auf vier reduziert worden war, galt es in der Halbfinalbegegnung am Sonntag die Mannschaft des Post SV Landshut niederzuringen. Obwohl das erste Doppel und ein Einzel über drei Sätze gehen mussten, konnten auch die Niederbayern einen erneuten 8:0-Triumph der Marktheidenfelder nicht verhindern. Alleine das Erreichen des Finales hätte schon als riesiger Erfolg für die unterfränkische Mannschaft ausgerufen werden können, zumal sie sich komplett aus “Eigengewächsen” zusammensetzt, aber das Team hatte Lunte gerochen und wollte mehr. Mit dem TV Dillingen 1 stellte sich ihnen allerdings ein wirkliches Schwergewicht in den Weg.

Siegerehrung
Siegerehrung

Gleich das erste Doppel mit Tim Specht und Thomas Fuchs bekam es mit den formal überlegenen Dillingern Herkner/Schiegg zu tun. Mit lautstarker Unterstützung der zahlreichen Fans gelang es ihnen jedoch zur großen Überraschung ihrer Gegner mit 21:16 und 21:19 den Sieg einzufahren. Zeitgleich mussten sich Amelie Specht und Eva Redelbach der Paarung Güttinger/Hoffmann mit 13:21 und 12:21 geschlagen geben. Im nächsten Match machten Hannes Gerberich und Heiko Piehl mit ihren Gegnern (21:4/21:3) kurzen Prozess und brachten Marktheidenfeld wieder mit 2:1 in Führung. Im Vorfeld hatte sich das gemischte Doppel Fuchs/Specht gegen Roller/Storch zwar Hoffnung auf den Sieg gemacht, musste sich aber recht eindeutig mit 13:21 und 8:21 geschlagen geben. Da mit einem Erfolg im Dameneinzel nicht zu rechnen war, war es für die folgenden drei Männereinzel Pflicht, gewonnen zu werden, um sich die Chance auf den Titel zu bewahren. So spielten auf der einen Seite die Spitzenspieler beider Vereine Tim Specht und Moritz Herkner gegeneinander, die sich bereits von vielen Begegnungen her kannten und bei denen der Ausgang vollkommen offen war, und auf der anderen Seite Julian Burkhart

gegen Thomas Schiegg, einen Altersgenossen, den er noch nie schlagen konnte. Burkhart stieg allerdings absolut respektlos in die Partie ein und konnte sehr souverän den ersten Satz mit 21:18 für sich entscheiden. Auf dem Nachbarfeld dagegen lief es bei Specht nicht ganz so rund. Er verlor den ersten Satz trotz einiger spektakulärer Ballwechsel mit 16:21. Auch im zweiten Satz kam er zuerst überhaupt nicht ins Spiel und bei einem Zwischenstand von 7:15 hätte kaum noch jemand auch nur einen Pfifferling auf einen Satzgewinn gewettet. Doch im Zusammenspiel mit der tosenden Fangemeinschaft fand der Marktheidenfelder zu seinen persönlichen Stärken zurück und konterte seinen verblüfften Gegner mit 22:20. Zeitgleich musste Burkhart den zweiten Satz mit 16:21 abgeben. Beide Spiele gingen somit in den Entscheidungssatz. Alle beteiligten Spieler mussten sich die folgenden Punkte schwer erkämpfen, beide Spiele verliefen mit stets wechselnder Führung und vollkommen ausgeglichen. Zunächst konnte sich Tim Specht, im zweiten Satz noch am Rande einer Niederlage, etwas von seinem Gegner absetzen und seinen ersten Matchball zum 21:19 verwandeln. 4:2 für Marktheidenfeld. Sein Mannschaftskamerad war zu diesem Zeitpunkt noch damit beschäftigt einer steten aber leichten Führung seines Gegners hinterherzulaufen. Beim Stand von 19:20 hatte Burkhart den ersten Matchball gegen sich, konnte diesen und die folgenden zwei jedoch trotz der enormen Anspannung in dieser Situation abwehren. Die Stimmung in der Halle war am Überkochen, was auch an seinem Dillinger Gegner nicht ganz spurlos vorüberging. So konnte sich der Marktheidenfelder beim Stand von 23:23 endlich selbst einen Matchball erarbeiten und sofort umsetzen. Nach verlorenem Dameneinzel stand es 4:3 für Marktheidenfeld. Aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses musste ein Sieg im abschließenden Spiel zwischen Hannes Gerberich und Tobias Roller her. Gerberich startete ungewohnt nervös in den ersten Satz und lag schnell mit 4:11 im Hintertreffen. Durch einige klare Anweisungen seines Coachs schaffte er es jedoch den ersten Satz mit 21:19 zu seinen Gunsten zu entscheiden. Im zweiten Satz zog er dann sein Spiel konsequent durch, während Roller mehr und mehr mit seinen Nerven zu kämpfen hatte. Mit einem 21:15 hatte er sowohl den Satz als auch das Spiel in der Tasche und die ganze Mannschaft des TV Marktheidenfeld den ersehnten Titel.

 

Am Sonntag konnten auch drei Marktheidenfelder Schüler, die sich mit der Spielgemeinschaft Goldbach/Laufach/Marktheidenfeld für die Bayerische Meisterschaft qualifiziert hatten, im Halbfinale gegen Post Telekom SV Rosenheim antreten. Gegen den späteren Bayerischen Meister war jedoch kein Kraut gewachsen. Alleine das Marktheidenfelder Doppel bestehend aus Steffen Grün und Joshua Redelbach konnten ihren Gegnern einen Punkt abtrotzen. Im Spiel um Platz drei gegen TuS Geretsried konnte das Doppel Grün/Redelbach erneut punkten, daneben gewannen auch Theresa Redelbach und Joshua Redelbach ihre Einzel. Die Dreisatzniederlage von Steffen Grün bedeutete dann auch die 3:5-Niederlage im ganzen Spiel und damit den vierten Platz.

 

Die Jugendmannschaft hat sich mit ihrem Sieg für die Südostdeutsche Meisterschaft Anfang April in Geretsried qualifiziert.