Michael Fuchs sicherte sich bei den 60. Deutschen Badminton Meisterschaften in Bielefeld zum dritten Mal den Meistertitel im Mixed und wiederholte anschließend auch seinen zweiten Platz vom Vorjahr im Herrendoppel.
Auch in den übrigen Disziplinen gab es keine großen Veränderungen auf dem Siegerpodest, denn einzig die krankheitsbedingte Absage der amtierenden deutschen Meisterin Juliane Schenk, die derzeit auf Platz 8 der Weltrangliste steht, führte durch Olga Konon im Dameneinzel zu einer neuen Titelträgerin
Michael Fuchs und seine Partnerin Birgit Michels lieferten im Mixed während des gesamten Turniers eine souveräne Leistung ab. Nach einem Freilos in Runde 1 warfen sie zunächst die beiden Niedersachsen Zanssen/Pils (21:9/21:9) und dann die Erstligapaarung S. Schöttler/Köhler vom VfL Hamburg (21:5/21:6) aus dem Rennen. Auch Huckriede/Voigt (21:7/21:11) im Viertelfinale oder die Nationalspieler Käsbauer/Goliszewski (21:15/21:15) im Halbfinale konnten Fuchs und Michels nicht ernsthaft in Verlegenheit, geschweige denn am Einzug in das Finale hindern. Dort trafen die beiden auf ihre innerdeutschen Dauerkonkurrenten Johannes Schöttler und Sandra Marinello, beide auch in diesem Jahr Titelträger im Herren- bzw. Damendoppel. Mit einem furiosen Start ließen Fuchs/Michels ihren Gegnern beim 21:9 im 1. Satz nicht den Hauch einer Chance. Im 2. Durchgang konnten Schöttler/Marinello dann zwar besser dagegen halten, den 21:19-Sieg und damit den erneuten Meistertitel für Fuchs und Michels konnten sie aber nicht verhindern.
Für deren erklärtes Ziel „Olympia 2012“ ist dieser Meistertitel allerdings nicht von Bedeutung, denn die nötigen Punkte können nur bei großen internationalen Turnieren erkämpft werden. Derzeit sind Fuchs/Michels im Rennen um die begehrten 16 Startplätze noch auf einem guten Weg. Aktuell stehen sie als bestes deutsches Mixed knapp drei Monate vor dem entscheidenden Termin Ende April auf dem 12. Platz der Weltrangliste und wären damit in London startberechtigt. Einige wichtige Turniere, wie beispielsweise die Team-Europameisterschaften in Amsterdam, die German Open in Mühlheim oder die All England in Birmingham, müssen allerdings noch absolviert werden und es könnte außerdem mitentscheidend werden, ob sich Paarungen aus Afrika oder Ozeanien einen Kontinentalplatz erspielen können. Voraussetzung dafür ist, dass sich eine afrikanische oder australisch-/neuseeländische Paarung auf Weltranglistenplatz 50 vorarbeiten kann.
Im Herrendoppel ist eine Olympiaqualifikation für Michael Fuchs und seinen Partner Oliver Roth vom PTSV Rosenheim nicht mehr realistisch, denn mit Weltranglistenplatz 24 liegen sie noch 8 Plätze hinter der besten deutschen Paarung Kindervater/Schöttler, die ebenfalls noch um die Qualifikation bangen müssen.
Und genau diese Paarung hat ihnen auch diesmal, wie bereits 2011, den Meistertitel im Herrendoppel verwehrt. Fuchs/Roth hatten dabei in Bielefeld zunächst wenig Mühe. Nach Siegen über Porath/Zöllner (BV Gihorn, 21:13/21:8) und Hauber/Placzek (Neubiberg-Ottobrunn, 21:16/21:10) folgte auch im Viertelfinale ein ungefährdeter Sieg über Nyenhuis/Schoppmann aus Refrath und Anspach (21:13/21:14). Gegen ihre Nationalmannschaftskollegen Käsbauer/Zurwonne (Rosenheim/Lüdinghausen) fuhren die beiden im Halbfinale mit 21:15/21:16 zwar letztlich auch einen Sieg ein, mussten dabei aber weitaus konzentrierter und engagierter ans Werk gehen als in den vorangegangenen Begegnungen. Im Endspiel gegen die Titelverteidiger erwischten Fuchs/Roth dann zunächst einen schwachen Start und lagen schnell 3:11 zurück. Die beiden Bayern gaben sich aber noch nicht geschlagen und erkämpften sich nach verlorenem ersten Satz (14:21) den zweiten Satz knapp mit 22:20. Im Entscheidungssatz waren Kindervater/Schöttler dann vor allem bei Aufschlag und Aufschlagannahme überlegen und holten sich letztlich verdient den Meistertitel vor Fuchs/Roth, die sich erneut mit der Vizemeisterschaft begnügen mussten.