Ein großartiges und bleibendes Erlebnis war für zwei Badminton-Nachwuchsspieler des TV Marktheidenfeld am Wochenende die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft in Duisburg. Hannes Gerberich und Fabian Specht hatten sich erstmals für dieses Großereignis qualifiziert und durften die bayerischen Farben während der Titelkämpfe vertreten.
Für Fabian Specht war es in der Altersklasse U19 die letzte Gelegenheit, in der Jugendklasse anzutreten. Entsprechend motiviert begann er auch seine Spiele. Als Nummer acht gesetzt, hatte er in der ersten Runde spielfrei und musste erst im Achtelfinale gegen seinen Doppelpartner Michael Teuber (TSV Freystadt) antreten. Ähnlich wie bei der südostdeutschen Meisterschaft, als er diesen knapp besiegen konnte, kam es auch dieses Mal zu einer Auseinandersetzung auf Augenhöhe. Den ersten Satz dominierte Specht mit seinem druckvollen Spiel, gewann diesen 21:14 und führte auch im zweiten Satz schon 17:13, als sein Gegenüber wie schon so oft seine Abwehrqualitäten zum Tragen brachte, auf jeden Ball zu reagieren wusste und den Satz mit 21:19 für sich entscheiden konnte. Im dritten Satz war der Marktheidenfelder Schüler nicht mehr in der Lage, an seine Leistung zu Beginn des Spieles anzuknüpfen, sodass er sich aus der Einzelkonkurrenz verabschieden musste.
Auch im gemeinsamen Doppel gelang es anschließend Specht/Teuber nicht, ihr komplettes Leistungsvermögen abzurufen, was die beiden umso mehr ärgerte, als das gegnerische Duo Mirco Ewert/Albert Fink (SC Peine/SV Lengede) spielerisch keineswegs überlegen und ein Weiterkommen auch ohne eine Topleistung möglich war. Nach der 14:21/21:16/15:21 Niederlage beendeten die beiden Athleten aus Marktheidenfeld und Freystadt allerdings das Turnier mit der Gewissheit, dass sie zum erweiterten Kreis der besten deutschen Spieler zu zählen sind.
Für Hannes Gerberich bedeutete schon die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft eine Überraschung, zumal er noch zu den jüngeren Spielern der Altersklasse U15 gehört und sich damit überwiegend mit körperlich überlegenen Kontrahenten auseinanderzusetzen hatte.
In seinem Einzel gegen Lukas Bölke (SG Gaselan Fürstenwalde) kämpfte er zu Beginn vor allem mit einer großen Nervosität und lag deshalb schnell 0:6 zurück, ohne dass sein Gegenüber großartig zaubern musste. Danach präsentierte er sich in einigen tollen Ballwechseln als zumindest gleichwertiger Gegner, der jedoch häufig mit sich und seinen Fehlern haderte und es damit seinem Brandenburger Kontrahenten leicht machte, den Satz mit 21:14 für sich zu entscheiden. Der zweite Satz verlief ähnlich. Der dreizehnjährige Schüler verlor 13:21, konnte die Niederlage aber schon bald abhaken und sich auf sein Doppel freuen, das er an der Seite von Lukas Böhnisch (TSV Bad Abbach) bestreiten durfte. Die Tatsache, dass sie gleich gegen die topgesetzten späteren Sieger Peng/Weiskirchen (VfL Willich/1. BC Beuel) antreten mussten und als krasse Außenseiter nichts zu verlieren hatten, ließ die zwei bayerischen Spitzenspieler unbefreit und beflügelt aufspielen, sodass Peng und Weiskirchen mehr Ballwechsel als erwartet verloren, bis sie sich schließlich mit 21:14 und 21:12 für die nächste Runde qualifiziert hatten.