Der Lengfurter Michael Fuchs ist nach seinem bisherigen Karrierehöhepunkt in London im August sowohl in der Bundesliga als auch bei internationalen Turniere wieder voll im Einsatz,
Wie alle Olympiateilnehmer des deutschen Badmintonverbandes hatte Fuchs keine echte Turnierpause und läuft vielleicht auch deshalb seiner Form derzeit etwas hinterher.
Bei den Yonex Denmark Open, einem internationalen Turnier der höchsten Kategorie, scheiterten Fuchs und seine Partnerin Birgit Michels zunächst in der ersten Runde an der neu zusammengestellten dänischen Paarung Mads Pieler Kolding/Kamilla Rytter Juhl. Nach lange ausgeglichenem Spiel unterlagen sie mit 18:21/21:1717:21. Im Herrendoppel konnten Fuchs und sein Partner Oliver Roth in Kopenhagen dagegen in der ersten Runde kräftig jubeln. In dem topbesetzten Turnier warfen die amtierenden Vizeeuropameister nämlich in einer äußerst spannenden Begegnung die Chinesen Zhendong Guo/Chen Xu (Silbermedaillengewinner in London im Mixed) knapp mit 21:18/20:22/21:19 aus dem Turnier. Gegen die Koreaner Ki Jung Kim/Sa Rang Kim, immerhin die Nummer Sieben der Weltrangliste, hatten sie beim 17:21/10:21 allerdings keine reelle Siegchance mehr.
Bereits eine Woche später stand dann mit den Yonex French Open in Paris schon ein weiteres Super Series-Turnier auf dem Terminplan. Diesmal scheiterten Fuchs/Roth im Herrendoppel gegen die chinesische Kombination Biao Chai (Viertelfinalteilnehmer im Herrendoppel bei den olympischen Spielen in London) und Nan Zhang (Olympiasieger im Mixed 2012). Mit 19:21 konnten sie dabei im ersten Satz noch sehr gut mithalten, mussten den zweiten dann aber deutlich mit 10:21 abgeben. Umso erfreulicher war dann in Paris der klare Auftakterfolg im Mixed (21:11/21:9) gegen die Indonesier Okvana/Megawati. Im Achtelfinale trafen Fuchs/Michels dann aber bereits auf die chinesischen Olympiasieger von 2012, Nan Zhang/Yunlei Zhao. Nach 13:21 im ersten Satz fanden die beiden Deutschen immer besser ins Spiel und konnten gegen die hohen Favoriten sogar mit 21:17 ausgleichen. Zum Sieg reichte es allerdings nicht, denn mit 12:21 ging der Entscheidungssatz letztlich deutlich an die Chinesen.
Das dritte Turnier in Folge war dann vergangene Woche das zweite Grand Prix Gold-Turnier in Deutschland, die Bitburger Open in Saarbrücken. Im Herrendoppel gelang Fuchs/Roth zunächst ein mühevoller Auftaktsieg gegen die Holländer Arends/Maas, die auf Weltranglistenplatz 48 geführt werden. Nach verlorenem erstem Satz (15:21) kämpften sich die beiden Deutschen mit 21:14 ins Spiel zurück und schafften dann mit 21:19 hauchdünn den Einzug ins Achtelfinale. Dort trafen sie auf die beiden Engländer Langridge und Mills. Nach 21:19 im ersten Durchgang hatten Fuchs/Roth im 2. Satz zweimal Satzball, konnten das Spiel aber nicht zu Ende bringen und scheiterten schließlich nach einem ärgerlichen 22:24 im Entscheidungssatz klar mit 13:21.
Auch im Mixed konnten Fuchs/Michels die selbstgesteckten Erwartungen nicht ganz erfüllen. Nach einem problemlosen Auftaktsieg gegen die deutsche Paarung Heinz/Wienefeld (21:7/21:9) lief auch im Achtelfinale gegen Natarov/Kazarinov aus der Ukraine mit 21:18/21:14 noch alles nach Plan. Im Viertelfinale gegen die Niederländer Khodabux/Piek waren die Olympiafünften aus Deutschland dann schon stark gefordert. Nach 18:21 schafften Fuchs/ Michels mit 21:19 nur mit Mühe den Ausgleich, bevor sie den Einzug ins Halbfinale mit 21:10 deutlich unter Dach und Fach bringen konnten. Dort trafen sie dann auf die neue dänische Kombination Anders Kristiansen/Julie Houmann. Nach 18:21 gelang auch hier mit 21:17 im 2. Satz der Ausgleich nur mit Mühe, diesmal hatten die Deutschen aber das bessere Ende nicht für sich. Nach 14:21 aus Sicht von Fuchs und Michels zogen die Dänen in das Finale der Bitburger Open ein, das sie am Sonntag durch einen glatten Zweisatzsieg gegen die amtierenden Europameister Mateusiak/Zieba aus Polen überraschend sogar gewinnen konnten.
Für Michael Fuchs, der insgeheim von einem Titelgewinn vor heimischem Publikum geträumt hatte, war das Ausscheiden im Achtel- bzw. im Halbfinale eine große Enttäuschung.
„Wir haben heute wirklich miserabel gespielt. Es war eine ganz zerfahrene Partie und wir kamen nie ins Spiel. Das ist ganz schön bitter – und gleich doppelt ärgerlich, da wir mit Normalform hier das Turnier echt hätten gewinnen können“, so ein müder und sichtlich frustrierter Michael Fuchs im Interview unmittelbar nach seiner Halbfinalniederlage.