Die French Open 2010 gehen sicher als Turnier der Rekorde in die Geschichte des deutschen Badmintonverbandes ein, und der Lengfurter Michael Fuchs hat seinen Teil dazu beigetragen.
Bei dem mit $ 200.000 dotierten Super-Series Turnier, einer Veranstaltung der höchsten Turnierkategorie und mit einem Grand-Slam-Turnier im Tennis vergleichbar, schafften es neun deutsche Spieler bzw. Paare bis ins Achtelfinale und erstmals erreichten zwei deutsche Doppelpaarungen das Finale. Im Herrendoppel gelang dies Kindervater/Schöttler und im Mixed schafften Michael Fuchs und Birgit Overzier den Finaleinzug.
Fuchs/Overzier starteten mit einem sicheren Sieg gegen zwei französische Qualifikanten in das Turnier und warfen in Runde Zwei die neuformierte dänische Paarung Koulding/Houmann mit 21:15/21:17 aus dem Rennen. Im Viertelfinale trafen sie dann, wie bereits in der Vorwoche in Dänemark, auf die derzeitigen Zweiten der Weltrangliste, Gunawan/Marissa aus Indonesien. Doch im Gegensatz zum Turnier in Dänemark schafften Fuchs/Overzier diesmal gegen die topgesetzte indonesische Paarung eine echte Sensation. Auch ein 16:21 im 1. Satz brachte die beiden Deutschen nicht aus der Fassung und sie zogen nach einer ausgezeichneten Leistung mit 21:9 und 21:16 ins Halbfinale ein. Dort standen sie dann den Weltranglisten-Ersten und Sieger der Danish-Open aus der Vorwoche, der dänischen Spitzenpaarung Laybourn/Juhl gegenüber. Die beiden Deutschen profitierten in diesem Spiel von gesundheitlichen Problemen der Dänen, denn beim Spielstand von 17:10 im 1. Satz für Fuchs/Overzier mussten sie wegen einer Verletzung von Thomas Laybourn aufgeben.
Damit stand erstmals ein deutsches Mixed in einem Super-Series Finale. Fuchs/Overzier lieferten auch gegen das Top-Mixed Prapakamol/Thoungthongkam aus Thailand eine ausgezeichnete Leistung ab und hielten in der Partie gegen die Weltranglisten-Sechsten lange Zeit gleichwertig mit. Am Ende reichte es dann zwar nicht für eine weitere Sensation, doch Fuchs/Overzier konnten sich nach 15:21/15:21 über das beste Resultat ihrer bisherigen Laufbahn freuen. Mit der Silbermedaille von Paris dürften die beiden, die erst seit Juli 2010 zusammen starten und vor dem Turnier bereits auf Platz 21 der Weltrangliste standen, dort einen weiteren Sprung nach vorne machen.
Auch im Herrendoppel spielte Michael Fuchs an der Seite seines neuen Partners Oliver Roth ein ausgezeichnetes Turnier, wenn auch mit weniger Erfolg. In der 1. Runde besiegten die beiden Deutschen zunächst Haryonto Ho (Weltmeister von 2001) und Phillip Chew aus den USA mit 21:12/21:17 relativ sicher. Im anschließenden Spiel gegen das englische Doppel Ellis/Adcock hatten Fuchs/Roth nach einem ausgeglichenen Match den Entscheidungssatz eigentlich schon mit 21:19 gewonnen, als der Schiedsrichter eine krasse Fehlentscheidung traf und zur Überraschung aller beteiligten Spieler und Betreuer den Matchball wiederholen ließ. Das hielten die Nerven der Deutschen dann nicht mehr aus und sie mussten mit 20:22 eine bittere Niederlage einstecken.
Auch wenn Fuchs und Roth an diesem Ausscheiden einige Zeit zu kauen hatten, insgesamt konnten sie mit ihrer Leistung sehr zufrieden sein und in zwei Wochen gibt es bei den Norwegian Open in Oslo bereits eine neue Chance für sie, Weltranglistenpunkte zu sammeln.