Auf dem International Victor Junior Olve Tournament in Belgien vertraten drei Nachwuchsspieler des TV Marktheidenfeld die Farben ihres Vereins. Gekrönt wurde die Reise nach Antwerpen durch den überraschenden Titelgewinn von Steffen Grün zusammen mit seinem Partner Samuel Gnalian im Doppel der Altersklasse U15.
Jonas Grün benötigte ein gehöriges Maß an Frustrationstoleranz am ersten Spieltag. Nachdem er in der Einzeldisziplin U17 in seinem ersten Spiel gegen den stärksten Gegner in seiner Gruppe Adam Horák (Slowakei) nur knapp unterlegen war (16:21, 21:18, 18:21), lief in den nachfolgenden Spielen gar nichts mehr zusammen. Auch Im anschließenden Mixed mit Annabella Jäger musste er sich in drei Sätzen den russischen Gegnern Cherkasskikh/Kadochnikova geschlagen geben. Erst im Doppel mit seinem italienischen Partner Fabio Caponio kam er langsam ins Spiel. Nachdem Sie sich Melikidis/Parisis (Griechenland) im ersten Satz noch mit 19:21 geschlagen geben mussten, spielten sie anschließend groß auf und dominierten diese mit 21:11 und 21:12. Auch das schottische Doppel Grimley/Pringle zog in drei Sätzen den Kürzeren. Erst die späteren Finalisten aus Frankreich Gangloff/Rodrigues konnten das deutsch-italienische Doppel stoppen und auf den fünften Platz verweisen.
In der Altersklasse U15 zeigte der jahrgangsjüngere Redelbach ein starkes Turnier und setzte sich in seiner Vorrundengruppe im Einzel trotz einer Niederlage gegen Nyls Desauriers (Frankreich) nach deutlichen Siegen über Ashok Van Den Bergh (Niederlande) und Sarvas Hadjipantelis (Zypern) als Gruppenzweiter durch. Im Hauptfeld hatte er dann das Pech mit Daniel Belisario gegen einen der starken Dänen zu kommen, dessen Überlegenheit er trotz gutem Spiels anerkennen musste (17:21, 15:21). Im gemischten Doppel mit Ann-Kathrin Spöri zogen sie nach einem Walkover über Lefevre/Goidlippe (Frankreich) in die zweite Runde ein. Hier verloren sie gegen die Schweizer Nationalspieler Müller/Varrin mit 21:13 und 21:13. Mit Pascal Scheiel verlor er zwar im Doppel in der ersten Runde gegen die späteren Finalisten Müller/Orteu , konnte mit seiner Leistung aber mehr als zufrieden sein.
In der gleichen Altersklasse zeigte Steffen Grün leistungsmäßig eine ausgeprägte Berg- und Talfahrt. Im Einzel konnte er im ersten Spiel am Favoritenstatus des Schweizers Yann Orteu in einem Dreisatzspiel (19:21, 21:19, 14:21) zwar kratzen, diesen aber nicht vom Thron stürzen. Danach kam es zu einer ebenso bitteren wie unnötigen Niederlage gegen Jorian Smeets (Niederlande) gefolgt von der gleichsam ungeplanten Erstrundenniederlage im gemischten Doppel mit Nicola Oltersdorff gegen die Dänen Andersen/Madsen. Am persönlichen Tiefpunkt angelangt stand noch die Doppeldisziplin an. Zur Überraschung seines Trainers Steffen Lenz gelang es ihm jedoch sich mit Hilfe seines Partners Samuel Gnalian aus dem mentalen Sumpf zu ziehen und Bronselaer/Houthoofd (Belgien) nach einer soliden Leistung mit 21:9 und 21:10 zu düpieren. Danach steigerten sich beide von Spiel zu Spiel. Weder die Niederländer Dujis/Smeets noch die Franzosen Boully/Breton konnten ihnen das Wasser reichen. Im Viertelfinale setzen sie sich gegen die hoch gehandelten Jones/Van Leuween (England) nach einem Schluckauf im zweiten Satz mit 21:13, 15:21 und 21:18 durch und schwommen auf der Erfolgswelle und dem Sieg über die Schotten Holland/Riddell (14:21, 21:10, 21:18) ins Finale. Dort standen sie den Schweizern Müller/Orteu gegenüber, gegen die sowohl Grün als auch Gnalian in ihrer Einzeldisziplin den kürzeren gezogen hatten. Hochmotiviert und druckvoll überraschten sie das Schweizer Doppel im ersten Satz und konnten diesen mit 21:15 deutlich für sich entscheiden. Diesen Schwung nahmen sie in den zweiten Satz mit und führten bereits 19:16, um dann die Gegner noch einmal herankommen zu lassen und inklusive zweier Matchbälle mit 23:25 zurückstecken zu müssen. Im Entscheidungssatz ging es lange eng her. Zur Spielpause stand es nur 11:10 für Grün/Gnalian. Im Anschluß gelang es ihnen jedoch noch einmal voll aufzudrehen und mit einer beeindruckenden Leistung nach 21:13 den Titel einzuheimsen.