Yonex German Open 2012, Mühlheim

Mit den Yonex German Open in Mülheim begann vergangene Woche die ganz heiße Phase der Olympiaqualifikation für die deutschen Badmintonasse. Nach den überaus erfolgreichen Mannschaftseuropameisterschaften vor zwei Wochen, bei denen die deutschen Damen erstmals in der Verbandsgeschichte den Europameistertitel erkämpften und die Herren ihren Titel als Vizeeuropameister verteidigen konnten, geht es in den kommenden zwei Monaten um die entscheidenden Punkte in den Individualturnieren.

Für den Lengfurter Michael Fuchs, der mit seiner Partnerin Birgit Michels gegenwärtig im Mixed auf Platz 12 der Weltrangliste steht, begann das hochklassig besetzte Turnier in Mülheim sehr vielversprechend. Fuchs/Michels, die von Setzplatz 8 aus starteten, trafen zunächst auf eine neu zusammengestellte chinesische Paarung, die sich über die Qualifikation ins Hauptfeld gespielt hatte. Aber auch wenn Zihan Qiu/Jinhua Tang derzeit nur auf Platz 99 der Weltranglisten stehen, ihre Plätze 16 und 38 im Herren- bzw. Damendoppel machen deutlich, dass die beiden gutes Badminton spielen können. Fuchs/Michels lieferten allerdings in ihrem Auftaktmatch bereits eine ausgezeichnete Leistung ab und siegten knapp mit 21:17/21:19. Im Achtelfinale standen den beiden dann mit Triyarchat/Yao zwei Singapuris gegenüber, die sich als Nummer 32 der Weltrangliste ebenfalls noch vage Hoffnung auf die Olympiateilnahme machen können. Gegen Fuchs und Michels hatten sie aber keine echte Siegchance, denn die beiden Deutschen zeigten eine makellose Partie und siegten deutlich mit 21:15/21:10. Im Viertelfinale war dann für die amtierenden Deutschen Meister aber auch Endstation. Gegen die koreanische Kombination Yong Dea Lee/Yun Eun Ha, immerhin auf Platz 7 der Weltrangliste gelistet, fanden die beiden an diesem Tag einfach kein Mittel, um ihre Angriffe erfolgreich abschließen zu können. Mit 8:21/10:21 mussten sie die Überlegenheit der späteren Finalteilnehmer anerkennen und sich dem Viertelfinale begnügen.

Während sich Michael Fuchs im Mixed vielleicht noch etwas mehr erhofft hatte, war das Abschneiden im Herrendoppel zusammen mit Oliver Roth sehr erfreulich, und dies obwohl die beiden nur ein Spiel gewinnen konnten. Das hatte es aber in sich, denn sie trafen auf die an Platz 20 der Weltrangliste geführten Amerikaner Howard Bach und dem mehrfachen Weltmeister und Olympiasieger Tony Gunawan (früher Indonesien). Nach lange ausgeglichenem 1. Satz siegten Fuchs/Roth zunächst 21:17. Als sie im 2. Satz mit 8:15 bzw. mit 14:20 in Rückstand lagen, hätte wohl niemand in der Halle mehr auf die beiden Bayern gewettet. Fuchs/Roth legten aber eine geniale Serie zum 21:20 hin und konnten nach zwei vergebenen Matchbällen das Spiel zum umjubelten 24:22 für sich entscheiden. Im Achtelfinale war es dann erneut der Koreaner Yong Dae Lee, der Michael Fuchs die Grenzen aufzeigte. Gegen Lee/Jung, die aktuelle Nummer 2 der Weltrangliste, standen Roth/Fuchs auf verlorenem Posten und mussten mit 8:21/12:21 die Segel streichen.

 

Trotz der anstrengenden Turniere und gleichzeitiger Bundesligasaison, Ruhephasen gibt es für Michael Fuchs und seine Kolleginnen und Kollegen derzeit nicht, denn es geht Schlag auf Schlag weiter. Am Dienstag reisen die deutschen Badminton-Asse bereits nach Birmingham zu den All England, wo vom 6. – 11. März ein Turnier der Superseries und damit der zweithöchsten Kategorie ausgespielt wird. Bereits eine Woche später, vom 13. – 18. März stehen die Swiss Open in Basel (Grand Prix Gold) auf dem Programm. Für Fuchs und Michels folgen dann noch die Finnland Open, die Individual-Europameisterschaften in Karlskrona in Schweden und den Abschluss des Qualifikationsjahres bilden dann die India Open vom 24. – 29. April in New Delhi.